Musik, Malerei, Menschen, Literatur, alles in seiner Materie der Vergänglichkeit unterworfen. Für den immateriellen Verbleib des Klanges, des Inhalts, der Seele und der Geschichte eines Kunstwerkes, oder seines Wesens gibt es höchstens ein auf Metainformationen basierendes Gespür, welches miteinwirkt auf unser tägliches Bewegen. Allerdings entzieht sich das Messen des seelischen Gehalts jeder Richtschnur. Vergleichbar mit einem Haus das über die Jahre älter wird, vermaddeldeit, vielleicht letzten Endes abgerissen wird. Wir können Wissen anhäufen über seine Substanz, jedoch herauszufinden was seinen immateriellen Wert bestimmt, gar einen kompletten Eindruck von der Seele des Hauses erfassen, bedarf es einiger Untersuchungen. Was ist in ihm passiert, wer hat dort gelebt, welche Gespräche wurden geführt, welche Musik hat es gehört, was für einen Geruch hat es und warum? Und so bleibt die Seele, der Geist des Hauses in seiner Komplettheit unfassbar und flüchtig. Ähnlich verhält es sich mit Artefakten der Kunst, welche uns täglich, seien es auch nur Werbeplakate, beeinflussen. Sie sind da und dann wieder weg. Im Vorbeigehen entsteht eine Dualität, Seele trifft auf Seele. Aura auf Aura. Aber vollkommen zu entschlüsseln ist dieses Aufeinandertreffen nicht. Die Ausstellung soll ein Versuch sein, die Unauflösligkeit einer "Seele" offenzulegen, sich ihrer zu erinnern oder greifbar zu machen.
Eröffnung
28.10.2016, 19–22 Uhr
geöffnet
29. + 30.10., 15–18 Uhr
Ausstellungsansichten
(Fotos: T. Tuffner)